Die Welpenzeit ist eine besondere Zeit, auch besonders intensiv und fordernd. Deshalb hat das insieme-Team seine bewährtesten «Lifehacks» gesammelt, die uns das Leben zwischen Schlafmangel und Nervenzusammenbruch ungemein erleichtert haben.

Hommage an waschbare Teppiche

Meine Aussie-Hündin ist im Alter von neun Wochen bei uns eingezogen. Obwohl ich mich über die Welpenzeit informiert hatte, kann einen die Theorie nicht auf alles in der Praxis vorbereiten. Unzählige Nächte, in denen ich im Halbschlaf die Treppe mit einem Hundebaby im Arm runtergestolpert bin, haben mich gelehrt: Unter Schlafentzug wird man ein anderer Mensch.

Die Stubenreinheit hat mich wortwörtlich viel beschäftigt, nicht nur nachts. In dieser Zeit waren meine treuesten Begleiter Putzmittel und Haushaltspapier – von Letzterem kann man nie (!) genug Rollen zuhause haben.

Mein Tipp für dich:

Im schwedischen Möbelhaus gibt es sehr günstige Teppiche. Besagte Modelle bestehen aus 100% Baumwolle, sind faltbar und bei 60°C in der Maschine waschbar. Ich habe mir vor dem Welpeneinzug zwei gekauft und damit meine Wollteppiche im Schlaf- und Wohnzimmer ersetzt. Natürlich wäre auch der nackte Boden gegangen, aber: Ich wollte, dass sie sich an Teppiche gewöhnt und beim Spielen nicht auf dem Hartboden herumrutscht.

Zwischenzeitlich wusch und trocknete ich diese Teppiche täglich. Heute verstauben sie im Keller – frei von Flecken aus einer anderen Zeit.

Mariannes Masterclass

Mein Leonberger-Rüde zerkleinerte mit viel jugendlichem Enthusiasmus immer wieder meine Möbel. Während seiner Kindheit und Jugend musste ich deshalb mehrfach das Sofa durch ein neues ersetzen. In Anbetracht dieser Zerstörung scheint es unmöglich, über ein solches Ereignis einmal lachen zu können. Doch genau das habe ich aus diesen nervenaufreibenden Momenten gelernt.

Mein Tipp für dich:

Wenn schlaflose Nächte, Hundehaufen im Haus und spitze Welpenzähne an deinem Nervengerüst nagen, dann ist Durchatmen angesagt. Den Humor nicht zu verlieren und die Dinge aus einer leichteren Perspektive zu sehen, mag in der akuten Situation schwierig sein. Langfristig stärkt es jedoch die Bindung zu deinem Hund. Mach kurz die Augen zu und atme einige Male tief durch. Die Welpenzeit ist anstrengend. Aber auch sie geht vorbei.

Von Welpen und Kindern

Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf: Diese Redewendung können wir ebenso gut auf die Welpenzeit anwenden. Natürlich funktioniert es auch in einem Single-Haushalt, doch wenn ein Welpe in einer Familie aufwächst, sind viele an seiner Prägung beteiligt. Mein Mann und ich haben uns nachts abgewechselt, wenn der junge Schäferrüde wach wurde. Verantwortung und Arbeit zu teilen, kann uns in dieser Zeit enorm entlasten. Meine ältere Berger des Pyrénées-Hündin hat mich ebenfalls unterstützt und sich auf ihre Weise dem Neuzugang angenommen.

Mein Tipp für dich:

Wir können Kinder gut in den Hundealltag integrieren, indem wir ihnen Aufgaben anvertrauen, denen sie gewachsen sind. Die Verantwortung liegt aber ausschliesslich bei den erwachsenen Personen.

Kinder im Umgang mit Hunden ihrem Alter entsprechend zu schulen, ist sehr wichtig. Indem wir Regeln aufstellen, sorgen wir für einen respektvollen Umgang mit dem Tier. Bei uns zuhause hiess das damals: (1) den Hund beim Fressen und Schlafen nicht anfassen, (2) keine Zerrspiele, grobes Anfassen oder Hochheben und (3) kein Geschrei und Türenknallen. Bei letzterem Punkt musste ich schmunzeln, denn natürlich hat das nicht immer funktioniert.

Grenzen schaffen Sicherheit

Als mein Aussie-Rüde zu mir kam, hatte ich bereits eine grosse Indoor-Box im Wohnzimmer installiert. So konnte ich ihm von Anfang an vermitteln, dass dies ein «Safe Space» für ihn ist. Gerade wenn er übermüdet war und nicht mehr zur Ruhe kommen konnte, hat ihm die Begrenzung Sicherheit vermittelt. Zu viel Platz kann Welpen überfordern. Mir ist wichtig: Es geht nicht darum, den Hund wegzusperren. Vielmehr soll es ein positiver Raum für Rückzug sein, der ab und zu für kurze Zeit zum Einsatz kommt.

Mein Tipp für dich:

Schaffe für dich und deinen Welpen eine Form der Begrenzung, die euch beiden eine Auszeit ermöglicht und zu eurem Zuhause passt. Dies können beispielsweise Laufgitter für Kleinkinder oder Schutzgitter sein, die einen bestimmtem Raum zur Ruhezone erklären. Aber auch grössere Boxen für den Innenbereich haben sich bewährt. Damit der Hund die Grenzen annehmen kann und mit Ruhe und Geborgenheit verbindet, sollte das Training sauber aufgebaut werden. Zudem gilt:

• Keine Plastikgitter, da Welpen alles anknabbern
• Grösse der Box dem Hund anpassen
• Tipp: Grosses Angebot im Bereich Secondhand

Welpen- und Junghundeschule

In individuellen Schritten beraten und begleiten wir dich auf dem Weg zum entspannten Miteinander mit deinem neuen Familienmitglied. Melde dich gerne bei Interesse über das Kontaktformular bei uns.

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Autorin: Anna Dieckmann