Wandern mit Hund
In der goldenen Jahreszeit feiert das Wanderland Schweiz Hochsaison: 65’000 Kilometer gut ausgebaute Wege führen über Berg und Tal. Das freut auch unsere vierbeinigen Gefährten mit den neugierigen Nasen.
Doch wie so oft ist auch das Wandern mit Hund ein bisschen komplizierter als ohne. Mutterkühe, schwieriger Untergrund oder Seilbahnen können zum frustrierenden Hindernis mutieren. Hier sind deshalb drei Tipps, mit denen der Ausflug in die Höhe zum schönen Erlebnis wird.
1 – Die richtige Route wählen
Es ist wichtig, dass der Hund lange Strecken und steiles Gelände gewohnt ist, bevor er sich einer Alpenüberquerung gegenübersieht. Das heisst, er sollte eine Grundkondition haben, nicht zu alt oder zu jung sein sowie typische Hindernisse (zum Beispiel Gitterbrücken) meistern können.
- Angemessene Route für Kondition und Gesundheitszustand des eigenen Hundes wählen
(Gegebenenfalls tierärztlich abklären) - Alte und junge Hunde (bis jährig) eher auf ausgedehnte Spaziergänge mitnehmen
(Ab jährig schrittweise aufbauen) - Rasse und Vorlieben des eigenen Vierbeiners berücksichtigen
- Wetter miteinbeziehen: Hitzschlag und Auskühlung vermeiden – im Sommer bieten sich Wanderungen im Wald und am Wasser entlang an (zum Beispiel Tobel-Wanderungen)
- Ruhezeiten vor und nach der Wanderung einplanen
- Sich über Mutterkuh-Weiden und Herdenschutzhunde bei der Gemeinde informieren
- Bei Hüttenübernachtungen abklären, ob Hunde erlaubt sind
2 – Das sollte ins Gepäck
Fütterung zur gewohnten Tageszeit und danach eine kurze Verdauungspause: das wäre ideal. Trockenfutter lässt sich gut in einem Dummy transportieren. Noch wichtiger als Futter ist Wasser. Eine Flasche sollte immer mit ins Gepäck, auch wenn es kalt ist oder Brunnen auf der Strecke zur Verfügung stehen. Unten ist das Notwendige für Hunde-Wanderungen nach bestem Wissen aufgelistet. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da Bedürfnisse sehr individuell sind.
- Notfallapotheke (bei der Tierärztin erhältlich)
- Leine mit Ruckdämpfer
- Geschirr (evtl. Sicherheitsgeschirr und GPS-Tracker)
- Wassernapf und -flasche
- Dummies für Mahlzeiten
- Kleines, saugfähiges Tuch
- Kotbeutel alias Säckli
- Evtl. Leinengurt (Hände frei)
- Evtl. Pfotenschutz (Schnee, heisser Asphalt, Scherben, etc.)
3 – Wichtige Regeln für unterwegs
Stimmt die Kondition vom Mensch-Hund-Team und ist der Rucksack gepackt, so steht der Tour nichts mehr im Weg – möchte man meinen. Herdenschutzhunde, Mutterkuhweiden oder Elektrozäune treiben so manchen Mit-Hund-Wanderern den Schweiss auf die Stirn. Für eine möglichst reibungsloses Abenteuer solltest du folgende Regeln beachten:
- Der Hund gehört an die Leine, v.a. in sensiblen Gebieten (Weiden, Naturschutz) und an gefährlichen Stellen.
- Bei Kühen und Herdenschutzhunden ist ruhiges Verhalten und viel Abstand wichtig, der Hund ist angeleint.
- Falls es zu einem Angriff kommt, Hund ableinen und sich in Sicherheit bringen.
- Grundkommandos sollten sitzen
- Kuhtränken sind keine Badestellen
- Nothelferkurs für Hundehalterinnen und Hundehalter von Vorteil: Wir bieten regelmässig solche Kurse an, siehe hier.
- Und zu guter Letzt: üben und geniessen.
Wandern schrittweise aufbauen und Spass haben
Rundwanderungen mit Hund
Damit all die Tipps in der Praxis getestet werden können, sind hier vier Rundwanderungen in der Ostschweiz aufgelistet, die verschiedenen Bedürfnissen und Jahreszeiten gerecht werden. Teile uns gerne deine Erfahrungen und Lieblingsregionen mit!
Von Mammern zur Ruine Neuburg
Untersee-Rundweg
- Dauer: 1:50 h
- Strecke: 7 km
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Höhenmeter: 131 m ↑ 131 m ↓
- Besonderheiten: Panorama-Aussicht, familienfreundlich, historische Ruine
- Schwierigkeiten: keine
Thurgauer Tannenzapfenweg
Fischingen – Allenwinden – Grat – Ottenegg – Fischingen
- Dauer: 3:30 h
- Strecke: 11 km
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Höhenmeter: 472 m ↑ 472 m ↓
- Besonderheiten: Wanderparadies, Höhenweg
- Schwierigkeiten: evtl. Kuhweiden
Atzmännig-Rundweg
Schutt – Atzmännig – Chrüzegg – Schutt
- Dauer: 3:30 h
- Strecke: 9 km
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Höhenmeter: 619 m ↑ 619 m ↓
- Besonderheiten: Panorama-Aussicht, familienfreundlich
- Schwierigkeiten: Kuhweiden, Hofhund
Winterwanderung im Alpstein
Gais – Sommersberg – Unterer und Oberer Gäbris – Gais
- Dauer: 3:45 h
- Strecke: 10 km
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Höhenmeter: 470 m ↑ 470 m ↓
- Besonderheiten: Panorama, Gastronomie
- Schwierigkeiten: steiles Stück im Wald, wenig Robidogs
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